Samstag, 16. Februar 2013
Dass die Renaissance vieler europäischer Innenstädte eng mit der Renaissance der Straßenbahn verbunden ist, macht eine Wanderausstellung deutlich, die von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) konzipiert wurde. Sie trägt den Titel „Die moderne Tram in Europa“ und hat bereits zahlreiche Städte in Deutschland und Europa besucht – unter anderem Trier, Frankfurt/Oder, Darmstadt, Mainz, Magdeburg, Dresden, Nürnberg und Luxemburg. Sie gastiert momentan auch in Aachen, war bis Donnerstag im SuperC der RWTH Aachen zu sehen und ist ab Freitag, 15. Februar, bis einschließlich Sonntag, 24. Februar, im Universitätsklinikum am Aufzug B2/B3 anzuschauen. Dort kann sie 24 Stunden täglich besucht werden.
Die Ausstellung beleuchtet die Beziehungen zwischen Stadt und Verkehrsmittel in mehreren Themenbereichen. Die Besucher können sich zum Beispiel über die Straßenbahn als Gestaltungsaufgabe, das Verkehrssystem Straßenbahn und das Thema „Straßenbahn und Stadtbild“ informieren. Eindrucksvolle Fotos aus vielen europäischen Metropolen veranschaulichen die unterschiedlichen Einzelaspekte zukunftsweisender Trambahnsysteme, etwa die teils kühne Architektur moderner Haltestellen, die Bedeutung der Tram als Standortfaktor und Impulsgeber für lebendige Innenstädte oder das Fahrzeugdesign von der „Seidenraupe“ in Lyon bis zur neuen Variobahn für München.
Auch die Stadt Aachen plant eine neue Stadtbahn, die vom Universitätsklinikum über den Campus Melaten, Westbahnhof, den Bushof und den Kaiserplatz bis nach Brand fahren soll. Alle Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahre mit Erstwohnsitz in Aachen (Deutsche und EU-Bürger) sind aufgefordert, am 10. März über das Projekt im Rahmen eines Bürgerentscheids abzustimmen.
„Es ist eine einmalige Entscheidung für ein einmaliges Projekt“, erklärte Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk Vallée, Institutsleiter am Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr an der RWTH Aachen anlässlich der Ausstellungseröffnung am Super C. „Die Campusbahn bringt für die Entwicklung der Stadt große Vorteile. Mit ihrem Innovationspotenzial können wir vor Ort Dinge realisieren, die wir sonst in alle Welt verkaufen“, so Vallée weiter. „Es gibt wenig sinnvolle Alternativen zur Campusbahn“, erklärte Matthias Nick, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der RWTH Aachen. Er appellierte an die Studierenden, sich über das Projekt „über alle Informationskanäle, die zur Verfügung stehen“, zu informieren, um sich ein eigenes Bild davon zu machen.