Montag, 26. Januar 2015
Das war ein starkes Zeichen an einem nasskalten Sonntagabend! Über 4000 Aachenerinnen und Aachener folgten gestern der Einladung des Oberbürgermeisters und strömten auf den Katschhof, rückten eng zusammen und sandten ein klares Zeichen: für Frieden, Toleranz und Miteinander.
Besonderen Reiz bekam der Abend durch die multireligiöse Friedensfeier, bei der Vertreter aller Religionen einen Friedensgruß sprachen und das Friedenslicht in die Menge brachten. Die Öcher hielten ihre Kerzen in den Abendhimmel, ein Bild mit hoher Symbolkraft. Zuvor hatten hunderte Aachenerinnen und Aachener die Teilnehmenden des "Dialogs der Religionen" von deren Veranstaltung im Alten Kurhaus abgeholt und waren in einem Marsch durch Großkölnstraße und über den Markt zum Katschhof gezogen.Oberbürgermeister Marcel Philipp erteilte in seiner vielfach von Applaus unterbrochenen Rede jeder Form von Gewalt, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit eine Absage. "Wir in Aachen lassen uns das nicht bieten", sagte Philipp, "nicht umsonst heißt das Motto 'Aachen steht zusammen'".
Die Religionsvertreter lobten allesamt die Versammlung auf dem Katschhof. Rabbiner Max Bohrer sprach von einem beeindruckenden Schulterschluss, Superintendent Hans-Peter Bruckhoff erkannte ein "ermutigendes starkes Zeichen", und Abdurrahman Kol betonte für die islamischen Gemeinden, dass "in unserer schönen Stadt Aachen die Menschen zusammenhalten".
Schauspielerin Katja Zinsmeister setzte mit zwei Texten - darunter einem Gedicht von Rose Ausländer - schöne Akzente, musikalisch gaben zwei Ausnahmemusiker, der Aachener Akkordeonist Manfred Leuchter und sein in Paris lebender palästinensischer Musikerfreund Mohamed Najem (Klarinette), den Rahmen. Emotionaler lokalpatriotischer Höhepunkt war sicherlich, als der Öcher Sänger Jupp Ebert hinzukam und die Ode "Et tröckt mich noh heäm" anstimmte.
Quelle: Stadt Aachen , Öffentlichkeitsarbeit