Donnerstag, 18. Mai 2017
Bundesbankvorstand refererierte in der Aachener Bank
Die Stiftung Internationaler Karlspreis, die Stadt Aachen und die Aachener Bank hatten im zuge des Rahmenprogramms des diesjährigen Karlspreises eingeladen und zahlreiche währungspolitisch Interessierte waren der Einladung in die Zentrale der Aachener Bank gefolgt. Angesagt hatte sich das Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bundesbank, Prof. Dr. Joachim Wuermeling, der zum Thema "Fliehkräfte in Europa – bleibt der Euro ein Anker?" referierte.
Prof. Dr. Wuermeling (56) kann auf ein sehr bewegten Lebenslauf zurückblicken. Die Berechtigung, im Rahmenprogramm des Karlspreises aufzutreten, hat er gleich mehrfach nachgewiesen. Schon in den Jahren 1989-1993 war er persönlicher Referent des Amtschefs und Europareferent im Bayerischen Staatsministerium für Bundes-und Europaangelegenheiten. Von 1999-2005 erlebte seine politische Karriere einen Höhepunkt, als er Mitglied des europäischen Parlamentes für die CSU mit dem Schwerpunkt Rechts-und Wirtschaftsthemen in Straßburg und Brüssel war. Auch einen hohen Bezug zur genossenschaftlichen Aufstellung, wie es auch bei der Aachener Bank der Fall ist, kann Professor Wuermeling aufweisen. So war er von 2011-2016 Vorsitzender des Vorstands des Verbandes der Sparda Banken e.V. in Frankfurt am Main. Seit November 2016 ist er nun Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank und ist aktuell zuständig für die Bereiche Informationstechnologie und Märkte.
In seiner bemerkenswerten Ansprache im Zuge des Rahmenprogramms des diesjährigen Karlspreises in der Aachener Bank machte sich Prof. Dr. Wuermeling für positives Denken hinsichtlich der Gemeinschaftswährung Euro stark und sagte unter anderem: "Durch den Brexit ist im europäischen Lager sicherlich eine gewisse Verwirrung entstanden. Das restliche Europa sollte sich dadurch aber nicht in eine Spirale nach unten ziehen lassen. London wird als 'Bankenhauptstadt' in dieser Form sicherlich nicht mehr bestehen können. Darauf müssen die deutschen und EU-Finanzinstitute vorbereitet sein."
Der Bundesbankvorstand erntete sehr viel Applaus für seine fundierte und auf den Punkt gebrachten Ausführungen. Die Aachener Bank gab danach bei einem "Get together" den Anwesenden die Möglichkeit, noch ausführliche Einzeldiskussionen zu führen, was auch sehr gut angenommen wurde.