Sonntag, 25. März 2018
Das Dürener Leopold-Hoesch-Museum lädt am Sonntag, dem 25. März, 12:00 Uhr, zur Eröffnung von zwei Ausstellungen ein. Claudia Kallscheuer, Kunstpreisträgerin des Kreises Düren 2017, zeigt unter dem Titel „Clear and Cloudy“ vorwiegend Werke, die sich Schrift und Textilien auseinandersetzen, und Alltägliches poetisch verdichten. Der Düsseldorfer Künstler Matthias Lahme präsentiert großformatige Scherenschnitte, „Portraits“ im erweiterten Sinn, als Auftakt einer neuen Projektreihe „Apropos Papier“ zum Einsatz des Werkstoffs Papier in der zeitgenössischen Kunst. Bürgermeister
Tagebücher aus Teebeuteln ziehen sich in Augenhöhe durch mehrere Ausstellungsräume. Claudia Kallscheuer hat kurze alltägliche Eindrücke vom Wetter, von der eigenen Befindlichkeit filigran auf Teebeutel gestickt. Die Fäden der Stickerei hängen lose im Raum, verleihen genau wie die Teebeutel-Etiketten den Werken zusätzliche Leichtigkeit, „öffnen sie in den Raum“, wie Kurator Markus Mascher es formuliert. Objekte aus alten Briefen und Umschlägen, die Claudia Kallscheuer gesammelt hat, laden mit leuchtender Bemalung zum näheren Betrachten ein.
Ein bestickter Stuhl, der einst der Oma der Künstlerin gehörte, wurde mit bunten Botschaften aus dem Alltag so kunstvoll bestickt, dass sich Buchstaben und Worte in verschiedenen Zusammensetzungen lesen lassen. Claudia Kallscheuer lädt mit ihren Werken den Betrachter dazu ein, sich auf Worte und Farben intuitiv einzulassen und eigene Assoziationen zuzulassen.
Die in Waiblingen geborene und in Düren lebende und arbeitende Künstlerin Claudia Kallscheuer erhielt im Jahr 2017 den aktuellen Kunstpreis des Kreises Düren. Diese im Zweijahresrhythmus vergebene Auszeichnung ehrt die Preisträgerin für ein substanzielles Werk, das über Jahre hinweg entwickelt wird und eine eigenständige künstlerische Position in der Gegenwartskunst einnimmt. Aus diesem Anlass widmet das Leopold-Hoesch-Museum der Künstlerin eine repräsentative Werkschau, in der zentrale Arbeiten ihres bisherigen Schaffens mit neuen Arbeiten vereint werden und die in enger Zusammenarbeit mit Claudia Kallscheuer entstanden ist. Zusätzlich zum Preisgeld und zu einer Katalogförderung wird auch die Ausstellung großzügig unterstützt vom Kreis Düren und von der Sparkasse Düren.
Matthias Lahme, 1974 in Marsberg geboren und an der Kunstakademie Düsseldorf ausgebildet, zeigt im Leopold-Hoesch-Museum Werke aus den letzten zehn Jahren sowie neue Arbeiten, die erstmals öffentlich zu sehen sind. Im Zentrum seines Schaffens stehen trotz ihrer Größe filigran wirkende Scherenschnitte mit organisch anmutenden, irregulären Rasterstrukturen, die folgendermaßen „gewachsen“ sind: Nachdem zunächst eine grafische Struktur aus Tusche und Aquarellfarbe auf speziell ertüchtigtem Aquarellpapier eine vollflächige Bildebene ergeben, setzt Matthias Lahme in einem planvollen wie intuitiven Prozess anschließend ein Schneidemesser an, um seine Arbeiten durch Herausschneiden von Teilflächen zum Raum hin zu öffnen und ihnen durch Reduktion von Masse visuelle Tiefe zu verleihen beziehungsweise sie inhaltlich mit Bedeutung aufzuladen.
Quelle: Stadt Düren Pressestelle