
Im ersten Obergeschoss ist die Bibliothek angesiedelt. Darüber hinaus gibt es soziale Räumlichkeiten, das Kultur- und Bildungszentrum sowie ein Begegnungszentrum. Außerdem findet man im ersten OG die Verwaltung und den Frauengebetsraum. Über die oberste Etage erhält man Zugang zu zwölf kleinen Wohnungen (im Durchschnitt ca. 50 qm Wohnfläche/Zweizimmerwohnungen), die momentan insbesondere von Studenten bewohnt werden: „Wir haben uns natürlich Gedanken darüber gemacht, wie wir das Gemeindezentrum sinnvoll refinanzieren können. Das geschieht nun unter anderem über die Miete der zwölf Wohnungen sowie der angegliederten Gewerbeflächen“, weist Abdurrahman Kol nachdrücklich auf die Wirtschaftlichkeit und die vernünftige Herangehensweise des Neubaus hin.
Auf dem Gelände des Gemeindezentrums befand sich vor dem Kauf im Jahre 1988 eine Tankstelle mit Werkstätten, die bis zum Abriss in März 2010 als Moschee diente. Die Gemeinde hatte immer den Wunsch dort irgendwann ein würdigeres Gotteshaus und Gemeindezentrum zu errichten. Dafür pro braucht es allerdings drei Entwürfe, bis sich alle Beteiligten auf den dritten Entwurf einigen konnten. Im Februar 2007 ging man in die konkrete Planung.
Im August 2010 erfolgte der erste Spatenstich und am 8. Mai 2011 die Grundsteinlegung, die konfessionsübergreifend mit Muslimen, Christen und Juden quasi Hand in Hand vorgenommen wurde, was in Deutschland bis zum damaligen Zeitpunkt absolut einzigartig war. Im November 2013 wurde die Kuppel fertig montiert und aufgesetzt. Die Feinarbeiten vor allem im Innenbereich und die reichhaltigen, sehr ästhetisch wirkenden Verzierungen wurden im Laufe des letzten Jahres fertiggestellt.
Nun wurde das Yunus Emre Gemeindezentrum, das man jetzt schon als absolute Bereicherung nicht nur für das Ostviertel, sondern für die gesamte Stadt Aachen sehen kann, im Rahmen einer Eröffnungswoche vom 4. bis zum 12. Mai 2018 mit vielfältigen Aktivitäten, Vorträgen und Musikaufführungen seiner Bestimmung übergeben, wozu natürlich alle interessierten Menschen aus Aachen und Umgebung herzlich eingeladen waren.