Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den vom Hochwasser betroffenen Gebieten hatten einen V.I.P.-Service: Sie wurden am vergangenen Freitag von der Geschäftsführerin des Vereins zur Förderung von Integrativen Jugendcamps e.V., Uschi Brammertz, direkt zum Camp gefahren. „Am ersten Tag waren mittags erst die Hälfte der 60 Angemeldeten da. Bis 19 Uhr konnte ich dann alle Kinder und Jugendliche über Umwege aus den teils nur schwer erreichbaren Orten abholen - erschöpft, aber glücklich“, erzählte Brammertz.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Camps sind besonders froh über die Abwechslung, die der fünftägige Aufenthalt im Zeltlager ihnen gegeben hat. „Hier haben sie endlich mal wieder ein wenig Spaß gehabt und konnten die ganzen Sorgen kurze Zeit vergessen“, betonte Brammertz.
Das Camp ist übrigens nicht nur integrativ und inklusiv, sondern auch international, denn es sind stets auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Belgien und den Niederlanden dabei. Mit der Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und Roger Nießen, Bürgermeister von Würselen, war sich Grüttemeier schnell einig: Geld für die Jugendarbeit ist die beste Investition! Mit dabei waren auch zwei Jugendliche, die über London nach Aachen geflüchtet waren. Sprachbarrieren werden von den jungen Leuten mit Leichtigkeit gemeistert. Ebenso wie die jungen Menschen mit verschiedenen Behinderungen im Camp liebevolle Normalität erfahren. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können hier nach den teils schrecklichen Erlebnissen des Hochwassers und dem absoluten Ausnahmezustand von zwei Jahren Corona, endlich Kind sein, abschalten und Freiraum erleben“, so Brammertz.
Für Uschi Brammertz ist das Lächeln in den Augen aller beim Grillabend zum Abschluss jede Mühe wert. „Das Camp ist ein ‚altes‘ Vorzeigeprojekt unter verschiedenen Gesichtspunkten, von Bewegung bis zum sozialen Miteinander – eine Riesenleistung!“, lautet das Fazit von Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes. Outdoor-Sport entspreche absolut dem Zeitgeist. „Und Menschen, die mit Herzblut dabei sind wie Uschi Brammertz und ihr Team von Betreuern und Helfern, die schaffen es in einem Camp wie diesem genau das zu leisten, was unsere Gesellschaft jetzt braucht“, betonte Klett.