Nun konnte man erwarten, dass die Aufholjagd in der Crunchtime den Aachenerinnen etwas Aufwind verschafft. Und das war auch zu Beginn des dritten Satzes der Fall. Man führte mit 8:6, schließlich mit 16:13 und auch zum Satzende hin mit 21:19. Suhl hielt aber nicht nur dem Druck stand, sondern den Aachenerinnen gelang es auch nicht, die entscheidenden Punkte zu machen. Schließlich musste Aachen mit 25:27 auch diesen Satz abgeben und Suhl lag damit nach Sätzen vorn.
Schon vor dem Spiel hatte man auch auf Seiten der Gäste aus Thüringen eingeschätzt, dass die Ladies in Black auch deshalb kein leichter Gegner seien, weil das Team niemals aufgibt und erst aufhört zu spielen, wenn das Schiedsgericht dem Spielzug ein Ende setzt. So stellte sich auch der vierte Satz dar. Aachen lag wieder bei den technischen Auszeiten vorn, schien unbeeindruckt.
Aber auch die Suhlerinnen gaben natürlich nicht nach. Aachen führte knapp bis zum Ende des Satzes, schaffte es dann aber nicht, in entscheidenden Situationen, die eigenen Angriffe erfolgreich zu beenden. Suhl war etwas abgezockter und nutzte seine Chancen. Und obwohl die Kaiserstädterinnen noch beim 21:18 in Front lagen, gelang es nicht, den Tiebreak zu erzwingen. Der VfB Suhl Lotto Thüringen war konsequenter und die Aachenerinnen standen beim 23:25 zum ersten Mal in dieser Saison am Ende ohne Punkte da.
Einen starken Auftritt hatte dabei Lara Vukasovic, die als wertvollste Spielerin Aachens mit der MVP Medaille geehrte wurde. Die Suhler Libera Elisa Lohmann wurde mit der goldenen MVP Medaille für ihre herausragende Abwehrleistung gewürdigt.
Aachens Kapitänin Jana Franziska Poll blickte nach dem Spiel kritisch zurück und war mit der Verwertung der eigenen Angriffe unzufrieden: „Man muss auch mal selbst Verantwortung übernehmen. Wenn man selbst deutlich in Führung liegt, muss man die Bälle auch erfolgreich abschließen und den eigenen Side-out nicht mit einfachen Bällen verschenken. Das darf man nicht entschuldigen“.
Auch Cheftrainer Guillermo Gallardo plädierte unmittelbar nach dem Spiel dafür, „sich mehr auf die eigene Kraft zu konzentrieren“. Er wollte aber seinem Team keinen Vorwurf machen: „Die Mannschaft hat gekämpft… sie war präsent und auch der Mut passt. Suhl ist eine starke Mannschaft mit vielen Möglichkeiten und Varianten. Wahrscheinlich wäre es mit dem tollen Aachener Publikum im Rücken einfacher gewesen. Aber so ist das Spiel.“
Das nächste Spiel führt die Aachenerinnen am Samstag, dem 15. Januar in die Landeshauptstadt Thüringens, wo um 18:00 Uhr die Partie gegen Schwarz-Weiss Erfurt beginnt.
Text: Ladies in Black Aachen\\ Olaf Lindner