
Die Moral stimmt: Die Alemannia hat die passende Antwort auf das 1:2 unter der Woche bei Rot-Weiß Oberhausen gegeben. Das Auswärtsspiel beim FC Wegberg-Beeck wurde vor 1300 Zuschauern im Waldstadion durch zwei fast identische Freistoßknaller von Franko Uzelac (49./74.) mit 2:0 gewonnen – der zweite Auswärtssieg der Saison.
„Das größte Problem heute war der Wind“, fasste Alemannia-Coach Fuat Kilic die Witterungsbedingungen auf dem Beecker Grund nach Spielende treffend zusammen. In der Tat versprang dank ein paar ordentlicher Böen durchaus der ein oder andere Ball, was der Qualität des Nachbarschaftsduells zwischen dem 17. und dem 16. vor allen Dingen im ersten Durchgang einen kleinen Abbruch tat. Doch von vorne, der Aachener Trainer nahm im Vergleich zur knappen Pleite bei RWO zwei Startelfänderungen vor: Uzelac und Dino Bajric begannen für Marcel Damaschek und Lukas Wilton. Wie eigentlich immer starteten die Alemannen forsch in das „Abstiegskampfspiel“, bereits nach ein paar Sekunden kamen sowohl Selim Gündüz als auch Hamdi Dahmani an der Beecker Strafraumkante zum Schuss, beide Versuche wurden abgeblockt.
In der Folge bissen sich die Gastgeber, die gewinnen mussten, um den Anschluss an das rettende Ufer nicht zu verlieren, etwas in die Partie hinein. Beeck, das mit zahlreichen Ex-Aachenern bestückt auflief, stand wie erwartet tief, nahm die Zweikämpfe an und machte der Alemannia zuweilen das Leben schwer. So konnte sich die Kilic-Elf im ersten Abschnitt trotz Feldüberlegenheit keine allzu großen Torchancen erspielen. Die wohl kontroverseste Aktion ereignete sich in der 16. Spielminute, als Jannis Held im Eins-gegen-Eins mit Norman Post etwas grob vom Beeck-Verteidiger abgeräumt wurde und dabei sogar seinen Schuh verlor. Schiedsrichter Tobias Severins sah aber von einem Elfmeterpfiff ab. Auf der anderen Seite kamen die von Mark Zeh trainierten Gastgeber lediglich zu einer Halbchance nach Ecke vom ehemaligen Alemannen Jeff-Dennis Fehr, als ein Akteur der Gastgeber knapp mit dem Fuß verpasste (37.). Einen Schockmoment musste der schwarz-gelbe Tross kurz zuvor verkraften – Alexander Heinze blieb nach einem Zweikampf an der Grundlinie sitzen, da er sich wiederholt an der Schulter verletzte. Nach kurzer Behandlungspause konnte der Innenverteidiger aber weitermachen. Sportlich passierte im ersten Abschnitt nicht mehr allzu viel, sodass die Seiten torlos getauscht wurden.
Uzelac mit dem doppelten Dampfhammer
Wenn es aus dem Spiel heraus nicht so recht klappen will, dann muss eben ein Standard her: Die nach dem Seitenwechsel unveränderte Alemannia holte einen solchen dann drei Minuten nach Wiederanpfiff in Person von Selim Gündüz heraus. Dass Abwehrmann Uzelac einen ordentlichen Schuss besitzt, dürfte allgemein bekannt sein – und so legte er sich den Ball in der 49. Minute etwa 30 Meter vor dem Tor aus zentraler Position zurecht. Einen entschlossenen Anlauf und einen Hochgeschwindigkeitsschuss später zappelte die Kugel rechts oben im Netz von Wegberg-Keeper Stefan Zabel (49.). 1:0 für die Alemannia, sehr sehenswert und bejubelt von den etwa 800 mitgereisten Anhängern, die die Stimmung über die gesamte Partie hochhielten.
Die Gäste agierten im Anschluss konzentriert und ließen aus dem Spiel heraus nahezu nichts zu. Nur beim ebenfalls gut getretenen Freistoß von Fehr pustete die Kilic-Elf kurz durch, aber Joshua Mroß hielt stark (57.). Auf der Gegenseite zielte Dino Bajric dann per Volley nur einen Meter links am Ziel vorbei (65.). Die Alemannia blieb am Drücker und provozierte geschickt zahlreiche Fouls tief in der Beecker Hälfte. So auch das von Sebastian Wilms an Marco Müller, das erneut einen Standard aus zentraler Position einbrachte, nur diesmal etwas weiter weg. Uzelac war es egal – als wäre es selbstverständlich, nahm er wieder Anlauf und drosch das Leder ohne Kompromisse in den Winkel (74.). Nach dieser Fast-Kopie vom Führungstreffer stand es 2:0, vom Zeh-Team kam nicht mehr viel Gegenwehr. Im Gegenteil: Sebastian Schmitt (79.) per Freistoß an den Pfosten und der eingewechselte Damaschek (87.), der knapp rechts daneben schoss, hatten sogar noch die Gelegenheit, den Spielstand zu erhöhen. So blieb es dann bei der Zwei-Tore-Führung, die Alemannia landete einen wichtigen Sieg beim Lokalnachbarn und verschafft sich somit im Abstiegskampf wieder gehörig Luft. „Nach dem Führungstor haben wir befreit aufgespielt. So möchte ich das auch in den nächsten Spielen sehen“, forderte Trainer Kilic.
Quelle: Alemannia Aachen Pressestelle