Sonntag, 3. Juni 2018
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Geschichte verstehen - Zukunft gestalten" lädt die VHS Nordkreis in Kooperation mit dem Geschichtsverein Baesweiler zu zwei Veranstaltungen in die Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Alsdorf ein. Dort ist am Freitag, 8. Juni, ab 18.30 Uhr der Opferanwalt im NSU-Prozess, Dr. Mehmet Daimagüler, zu Gast.
"Unser Staat hat versagt. Jetzt sind wir dran", so lautete das Plädoyer des Opferanwalts im Prozess gegen die rechtsextreme Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund. Hat unser Sicherheitsapparat die lückenlose Aufklärung der NSU-Mordserie verhindert? Trägt auch der Verfassungsschutz Verantwortung für die Verbrechen der Neonazis?
Und haben Polizeibehörden jahrelang in eine falsche Richtung ermittelt, weil ihr Denken zum Teil rassistisch durchsetzt ist? Bei dem Vortrags- und Diskussionsabend appelliert Dr. Daimagüler an uns alle, unsere Demokratie nicht für selbstverständlich zu nehmen, sondern sie gegen Hass und Extremismus zu verteidigen.
"Die Rolle von Jugendlichen und Studierenden im und für den Nationalsozialismus" ist am Samstag, 9. Juni, von 14 bis 17 Uhr das Thema der Historikerin Nicola Kresken. Sie stellt die politische Einstellung von Jugendlichen und Studierenden im Nationalsozialismus dar und verdeutlicht dabei, dass insbesondere die Studierenden wesentlich den Druck "von unten" forcierten, sich am Um- und Ausbau des nationalsozialistischen Staates aktiv beteiligten und letztlich in hohem Maße von diesem profitierten.
Auf der anderen Seite wird gespiegelt, welche Möglichkeiten des Widerstandes existierten. Beide Veranstaltungen finden im Pädagogischen Zentrum der Alsdorfer Gesamtschule, Am Klött, statt. Der Eintritt ist jeweils frei.