Im Zentrum seines Vortrags stehen die Begriffe von Kindern als „digital natives“, den „Indianern“ und „Eingeborenen“ der digitalen Welt, die das echte Know-how im Umgang mit Handys und anderen digitalen Medien hätten. Drei „Indianer“, sprich Schüler sind immerhin auch anwesend, weil sie mit ihren Eltern gekommen sind. Ihnen gegenüber stehen die „immigrants“, die „Einwanderer“ in die mediale Welt – „Cowboys“, die oft auf die Hilfe der „Indianer“ bei der Handynutzung angewiesen seien, auch wenn sie zugleich ihre Kinder im Umgang damit reglementieren möchten.
Köster betont mehrfach, dass Eltern eine ganz entscheidende Vorbildfunktion in ihrem eigenen Umgang mit Handys hätten. Deshalb sei bei angemessener Handyerziehung ein Vertrag mit den Sprösslingen unverzichtbar: gemeinsam die Nutzung des Handys, die Zeiten, die interessanten Seiten vertraglich festzulegen und ganz konsequent falschen Umgang zu ahnden – das sei unabdingbar! Deshalb auch die strenge Faustregel „Abends nicht aus, sondern raus!“ Damit meint Köster, dass ein Handy nachts nichts im Schlafzimmer zu suchen habe – bei Kindern und Eltern. Hauptziel müsse sein, Kinder in der analogen Welt zu starken Persönlichkeiten zu machen, dann seien sie es auch in der digitalen.
Köster gibt den Eltern noch viele konkrete Tipps, dazu zählen Hinweise auf klicksafe.de, das er auch analog als Broschüre bereit hält. Den Lehrern legt er Juuuport - eine Onlineberatungsplattform - ebenso nahe wie die Ausbildung von Medienscouts, die als Schüler lernen, ihre Mitschüler anzuleiten, digitale Medien sinnvoll und verantwortlich zu nutzen sowie über die Gefahren des Internets aufzuklären. Zudem befürwortet Köster sehr, dass Handys z.B. zum Recherchieren im Unterricht genutzt werden, das sei nicht zuletzt durch das Hin- und Herklicken sehr förderlich für das Gehirn und dessen Entwicklung.
Peter Köster gelingt es, in einem kurzweiligen Vortrag mit viel Sachkenntnis und witzigen Bemerkungen Eltern und Lehrer zu überzeugen, dass nur sie gemeinsam und als jeweiliges Vorbild Kinder und Jugendliche zu einem verantwortlichen Umgang mit Handys erziehen können.
„Wenn Sie einem Hund den Knochen wegnehmen- dann lechzt er erst recht danach!“ – so vergleicht Köster zum Schluss das Handy mit dem Knochen eines Hundes. Es gehe nicht darum, Handys zu verbieten, sondern zu vermitteln, wie man sie – auch in Schule – angemessen und sinnvoll nutzen könne. Frau Komanns, Mitglied des Schulleitungsteams der Heinrich-Heine-Gesamtschule, dankt schließlich dem Referenten sehr für seine zahlreichen Impulse für ein neues Handykonzept der Schule. Eltern stellen dem Experten im Anschluss noch viele Fragen und zweifeln, ob sie „immer App-to-date“ sind…
Autorin: Birgit Komanns (HHG)