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Samstag, 20. Juni 2020
Eine Frau, die zupackt Unter schwierigsten Verhältnissen behandelt Dr. Heike Heinen regelmäßig auf Lesbos im völlig überfüllten Flüchtlingslager Camp Moria die Patienten. Foto: privat/Euregio aktuell Archiv Wenn man die Aachener Zahnärztin Dr. Heike Heinen kennenlernt, merkt man sofort, wie engagiert und empathisch sie ist und mit wie viel unfassbarer Power sie sich für Flüchtlingshilfe und Integration einsetzt. Und das bereits seit einigen Jahren. Kürzlich wurde vor dem Aachener Rathaus zum 14. Mal der Sozialpreis der Stadt Aachen verliehen. Die Schirmherrschaft übernahm Oberbürgermeister Marcel Philipp. Die viel beachtete Auszeichnung ging verdientermaßen an Dr. Heike Heinen für ihr vorbildliches Engagement für Flüchtlinge und Migranten. Dabei hat sie sich selbst nie geschont und ist schon ungezählte Male auf eigene Kosten nach Lesbos in das Aufnahmlager für Flüchtlinge Camp Moria gereist, um dort Flüchtlinge unentgeltlich zahnärztlich zu behandeln. Die Auszeichnung, die für herausragende soziale Projekte in Aachen jährlich verliehen wird, ist mit einem Preisgeld von 5.000 € dotiert. Heike Heinen hat das Preisgeld verdoppelt und zu gleichen Teilen den Initiativen “Aix-la-sports e. V.”, “Frauen helfen Frauen e.V.” und “Healthpoint-Foundation-Germany e.V. weitergegeben! Heike Heinen weiß als Expertin, dass unbehandelte Zahnprobleme zu vernichtenden Zahnschmerzen führen. Das haben viele von uns bereits leidvoll erlebt. Und kann eine unbehandelte Zahninfektion zum Tode führen? Ja, sie kann. Mit diesem Wissen im Gepäck macht sich Heike Heinen immer wieder gen Süden auf die Insel Lesbos auf, um vor Ort zu helfen. „Über eine orientierende Reise zu verschiedenen Hilfsorganisationen und Projekten in Athen im Frühjahr 2016, Kontakte zu Flüchtlingshelfern und den Lagern rund um Athen sowie intensives Internetstudium fand ich zu der ‚Health Point Foundation‘“, erläutert die Zahnärztin. Diese von zwei britischen Ärzten im Jahr 2015 gegründete gemeinnützige Stiftung unterhält diverse mobile Zahnstationen an der Nordgrenze Griechenlands und u. a. eine Zahnstation in Camp Moria. Ein stattliches, über die halbe Welt verteiltes und per Internet kommunizierendes Team von Boden-Koordinatoren, Logistikern zur Materialverwaltung, Komitees zur Kontaktaufnahme zu interessierten Zahnärzten aus der ganzen Welt flankiert die Arbeit der Foundation. Ja, es gibt hoffnungsvolle humanitäre Inseln im Meer der Migration. Hilfe kann gelingen, wenn es zupackende Menschen wie Dr. Heike Heinen und ihr Team gibt, die das Helfen-Wollen fernab von politischen Vorgaben erfolgreich und pragmatisch kanalisieren. In der Foundation werden Zahnärzte aus der ganzen Welt kontaktiert und über ein umfangreiches Zulassungsverfahren vorbereitet. Die Zulassungsbeschränkungen der griechischen Regierung, auch gegenüber europäischen Zahnärzten, sind streng. Aber trotz aller Ressentiments und Auflagen lässt sich Heike Heinen nicht vom aktiven Helfen abhalten und reißt noch viele andere Menschen mit ihrem Engagement mit. Natürlich geht sie auch in Deutschland mit bestem Beispiel voran und gibt jungen Geflüchteten in ihrer Praxis in Aachen eine Chance, beruflich Fuß zu fassen und sich bestens zu integrieren. Aus Sicht unserer Redaktion wurde selten ein Preis verdienter verliehen, als jetzt der Aachener Sozialpreis an Dr. Heike Heinen. Euregio aktuell gratuliert recht herzlich und freut sich mit der Preisträgerin! Schlagworte: Aachen, Aachen sozial, Auszeichnung, Dr. Heike Heinen, Flüchtlinge, Migration, Preisverleihung, Soziales, Sozialpreis
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