Am gestrigen Donnerstag, 15.7. um 13:40 Uhr wurde die Evakuierung des Krankenhauses Eschweiler. gestartet. Mittlerweile ist klar, dass sich dort rund 300 Patientinnen und Patienten aufgehalten haben. 17 davon waren intensivbehandlungspflichtig. Die Intensivpatienten werden alle per Hubschrauber noch heute in die neuen aufnehmenden Krankenhäuser in der Region verlegt. Seit wenigen Minuten gibt es zudem die Nachricht, dass das Krankenhaus in Eschweiler nun wieder direkt von Rettungs- und Krankenwagen angefahren werden kann.
Aktuell befinden sich noch rund 200 Patientinnen und Patienten in dem Haus. Durch die wieder gegebene Erreichbarkeit des Krankenhauses mit Fahrzeugen kann die Evakuierung nun wesentlich schneller und einfacher erledigt werden als es ursprünglich geplant war. Ein genauer Zeitpunkt bis zu dem alle Menschen verlegt worden sind, kann noch nicht angegeben werden.
In Eschweiler ist aktuell eine Trinkwasserleitung gebrochen, die die Eschweiler Innenstadt versorgt. Derzeit ist noch nicht klar, wo die Schadstelle liegt und daher auch nicht, wie lange eine Behebung des Schadens andauern wird. Die Trinkwasserversorgung ist in der Innenstadt damit nicht mehr gegeben. Zwischenzeitlich hat das THW die Verteilung von Trinkwasser in dem betroffenen Gebiet übernommen und sichergestellt.
In sozialen Medien kursieren am heutigen Tage immer wieder Falschmeldungen, dass verschiedene Talsperren, beispielsweise die Dreilägerbachtalsperre vor dem Bersten stehen würden. Dem ist bei allen Talsperren in der StädteRegion Aachen nicht so. Die Dreilägerbachtalsperre läuft wie alle Talsperren der WAG derzeit im Normalbetrieb. Die Talsperre hat aktuell einen Zulauf von rund 2,8 m³ Wasser im Zulauf und 5,5 m³ im Ablauf. Die Wasserabgabe, die schon deutlich reduziert wurde wird in Kürze schon soweit heruntergefahren, dass kein sichtbarer Überlauf mehr erfolgen muss. Demnach wird die Menge des Wassers, das von der Talsperre in die Vicht und damit später auch in die Inde gelangt, weiter reduziert. Das führt zu einer weiteren Entlastung der Lage.
Aufgrund der aktuellen Hochwasserlage ist auch die Trinkwasserversorgung in Stolberg beeinträchtig. Die Wassermassen haben hier nicht nur für massive Überschwemmungen und Unterspülungen gesorgt, sondern auch das Trinkwassersystem der enwor – energie & wasser vor ort GmbH beschädigt. Es wird mit Hochdruck an der Lokalisierung und Behebung der Schäden gearbeitet. Bis auf weiteres gilt eine prophylaktische Abkochempfehlung des Trinkwassers.
Anwohner des gesamten Stolberger Stadtgebietes sollten das Wasser zur Nahrungszubereitung unbedingt vor Nutzung vorsorglich abkochen. Die übrige Nutzung ist auch ohne Abkochen möglich. Sollte die Stromversorgung weiterhin eingeschränkt sein, wird gebeten, auf Flaschenwasser umzusteigen.
Ein dringender Hinweis des Krisenstabes: Es kommt in verschiedenen Lagen immer wieder zu Schaulustigen, die teils zu den Unglückslagen anreisen die aber so auch die Arbeiten der Hilfskräfte unnötig erschweren. Hier wird nochmals dringend darauf hingewiesen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, zu Hause zu bleiben und in keinem Falle die Rettungsarbeiten zu behindern.
Die Polizei weist darauf hin, dass es aktuell in Bereichen der Stolberger Innenstadt zu Plünderungen von überschwemmten Häusern und Geschäften kommt. Zwischenzeitlich ist die Polizei mit einem größeren Aufgebot vor Ort und wird auch weiter verstärkt kontrollieren um weitere Plünderungen zu verhindern.